St. Matthias
Die Pfarrkirche St. Matthias verfügt über eine Reliquie ihres Kirchenpatrons. Sie ist in einem monstranzähnlichen Behältnis untergebracht. Nach der Eucharistiefeier eines jeden Patronatsfestes wird die Reliquie vom Priester mit Segensworten den Gläubigen aufgelegt. Der Pfarrchronik ist zu entnehmen, dass es 1937 nach langen Verhandlungen gelang, die Reliquie von der Abtei St. Matthias in Trier zu erhalten, wo sich das Grab des Apostels Matthias befindet. Sie wurde vom damaligen Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli (dem späteren Papst Pius XII.) persönlich dem Schrein in Trier entnommen und von einem Pater der Abtei nach Langendernbach gebracht. Die Schenkung war an die Bedingung geknüpft, dass eine Matthias-Bruderschaft gegründet werde. Das ist auch geschehen. Es meldeten sich rd. 500 Personen, die dann aufgenommen wurden. Mitglieder der Bruderschaft konnten alle Christen werden, also Männer und Frauen. Sie verpflichteten sich zu einem christlichen Lebenswandel. Welche Aktivitäten die Bruderschaft entfaltete, konnte der Verfasser dieses Artikels leider nicht mehr feststellen. Es ist aber zu vermuten, dass sie Andachten, Betstunden und Vorträge für ihre Mitglieder organisierte. In der Pfarrchronik wird die MatthiasBruderschaft nur noch zweimal erwähnt: 1939 findet ein Triduum zur Neubelebung der Bruderschaft statt. 1957 wird eine Abendpredigt und ein Lichtbildervortrag für deren Mitglieder gehalten. Die Fahne mit dem Bild des heiligen Apostels Matthias, die sich in der Pfarrkirche befindet, ist vermutlich im Zusammenhang mit der Gründung der Bruderschaft angeschafft worden. Sie wurde früher von Mitgliedern der Bruderschaft bei den Fronleichnamsprozessionen getragen.
Text: Toni Weyer