Großes Interesse bei Kirchortversammlung in Lahr


Die Zukunft der kirchlichen Gebäude bewegt die Menschen in Lahr. Das zeigten die rund 150 Besucherinnen und Besucher der Kirchortversammlung, die der Einladung von Verwaltungsrat, Pfarrgemeinderat und Ortsausschuss gefolgt waren, um sich zu informieren, mitzudiskutieren – und Verantwortung zu übernehmen.
Anlass für das Treffen in der Lahrer Unterkirche war der Rücktritt von Christoph Martin, der über viele Jahre hinweg ehrenamtlich die Betreuung der kirchlichen Gebäude in Lahr übernommen hatte. Nicht wenige Gemeindemitglieder kamen daher mit Sorge zur Veranstaltung. Manche fürchteten sogar eine Schließung der alten oder der neuen Lahrer Kirche. Allerdings konnte diese Sorge schnell entkräftet werden, wie Judith Helm-Jung, PGR-Vorsitzende, im Nachgang der Veranstaltung betonte: „Viele dachten, sie kommen hierher und hören, dass eine Kirche geschlossen wird. Stattdessen war die Botschaft: Beide Kirchen bleiben erhalten – und wir helfen gemeinsam, das zu ermöglichen.“
Örtliches Engagement trifft auf überörtliche Expertise
Durch die Vorstellung eines breit angelegten Unterstützungskonzepts konnten nicht nur die Ängste vor einer Kirchenschließung genommen, sondern auch Mut zum Engagement vor Ort geweckt werden. So konzentriert sich die Zuständigkeit der lokalen Gebäudeverantwortlichen vor allem auf die frühzeitige Meldung von Mängeln, während deren fachgerechte Beseitigung dann nach fest definierten Abläufen erfolgt.
Dennoch kommt den Verantwortungsträgern vor Ort eine Schlüsselrolle zu: Nur durch die Ansprechbarkeit und Wachsamkeit vor Ort können Mängel frühzeitig erkannt und durch eine Weitermeldung zeitnah behoben werden. Dadurch lassen sich weitreichende Schäden effizient vermeiden.
Vier neue Gesichter übernehmen Verantwortung – und sichern Zukunft
Das Konzept der gemeinschaftlichen Sorge für die Kirchengebäude überzeugte: Gleich vier Personen erklärten sich bereit, Verantwortung für Aufgaben rund um die vier Gebäude der Lahrer Kirchengemeinde zu übernehmen.
Damit stellen sie sicher, dass die beiden Kirchen, die Kindertagesstätte und das Pfarrhaus in Lahr auch zukünftig vielen Menschen offenstehen.
Ein Engagement, das auch Pfarrer Walter Simon, den Leiter der Pfarrei St. Blasius im Westerwald, erfreut: „Ich bin zufrieden. Wir konnten wichtige Stellen und Aufgaben besetzen. Denn es ist nicht das Ziel, Kirchen aktiv zu verkaufen oder Gebäude zu schließen, sondern gemeinsam die Gebäude so lange wie möglich zu erhalten.“
Pfarrer Simon nutzte den Abend auch, um Christoph Martin für dessen langjähriges Engagement für die Lahrer Kirchengebäude herzlich zu danken, begleitet von kräftigem Applaus der rund 150 Anwesenden.
Die Stimmung und den Erfolg des Abends brachte eine Besucherin prägnant auf den Punkt: „Alle Beteiligten haben gezeigt: Wir stehen zusammen – wir wollen helfen, nicht schließen.“