Abschied von St. Blasius nach 10 Jahren


Verabschiedung von Pfr. Beuler
Die offizielle Verabschiedung von Pfr. Beuler findet am Sonntag, 29. Oktober 2023, statt. Um 16:00 Uhr ist der Abschiedsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin Frickhofen, anschließend (gegen 17:30 Uhr) beginnt die Abschiedsfeier im Bürgerhaus in Frickhofen. Alle Interessierten bzw. alle, die sich von Pfr. Beuler persönlich verabschieden möchten, sind hierzu herzlich eingeladen.
Für die meisten sicher sehr überraschend hat Pfr. Beuler seinen Abschied von der Tätigkeit des Leitenden Pfarrers der Pfarrei St. Blasius bekanntgegeben. In einer persönlichen Erklärung schreibt er dazu folgendes:
Liebe Gemeindemitglieder der Pfarrei St. Blasius,
liebe Bürgerinnen und Bürger der Kommunen Dornburg, Elbtal und Waldbrunn,
liebe Besucher unserer Homepage!
Es wird Sie sicher alle sehr überraschen, dass ich unseren Bischof Georg um Entpflichtung vom Amt des Leitenden Pfarrers der Pfarrei St. Blasius gebeten habe. Diese Entscheidung beruht auf keiner kurzfristigen Überlegung, sondern ist das Ergebnis eines längeren Reflexionsprozesses im Blick auf meine persönliche Lebens- und Berufsplanung. Ich war jetzt 10 Jahre in unserer Region als priesterlicher Leiter bzw. als Leitender Pfarrer tätig und habe in dieser Zeit herausfordernde Prozesse begleitet und viele Veränderungen erlebt. Die größte Veränderung war sicher die Zusammenlegung der früheren 11 Kirchengemeinden von Dornburg, Elbtal und Waldbrunn zur Gesamtpfarrei St. Blasius im Westerwald. Bei aller anfänglich weit verbreiteten Skepsis ist hier doch ein Gemeinwesen entstanden, das mittlerweile eine klare Struktur aufweist und auf zeitgemäße Weise gestaltet wird. Zuletzt wurde eine neue gleichberechtigte Gottesdienst-Struktur entwickelt und die Standort-Entscheidung für das Zentrale Pfarrbüro auf ansehnliche Weise umgesetzt. Für weitere Projekte sind die Grundlagen gelegt. Ich denke etwa an die bemerkenswerte Aussendung von 15 Gottesdienstbeauftragten am 2. September 2023, die ein Zeichen für eine hohe Einsatzbereitschaft in unserer Pfarrei darstellt. Ich möchte behaupten, dass unsere Pfarrei St. Blasius gut aufgestellt ist und sich sehen lassen kann. Das ist nicht zuletzt die Frucht all jener, die haupt-, neben- und ehrenamtlich sich für und in unserer Pfarrei und ihren Kirchorten engagieren. Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank.
Nichtsdestotrotz werde ich – nach einer kleinen Auszeit – an einer anderen Stelle im Bistum eine andere priesterliche Aufgabe übernehmen. Warum? Weil ich mich in meinem Priesterberuf neu orientieren möchte und eine rein seelsorgerische Tätigkeit ohne unmittelbare Leitungsverantwortung anstrebe. Dieses Ziel ist sozusagen ganz persönlich begründet im Blick auf mein fortgeschrittenes Alter und die Absicht, in der letzten Phase meiner beruflichen Dienstzeit, die mit über 60 begonnen hat, zu 100% in Seelsorge und Pastoral tätig zu sein. Im Übrigen ist es in einem deutschen Bistum nicht ungewöhnlich, dass ein Pfarrer nach rund 10 Jahren die Stelle wechselt. Das macht in der Regel für beide Seiten durchaus Sinn: sowohl für den Pfarrer als auch für die Pfarrei.
Das Ende meiner Amtszeit in St. Blasius ist auf den 1. November 2023 terminiert. Ab diesem Datum wird Kaplan Dr. Simon, der im Sommer erfolgreich sein Pfarrexamen abgeschlossen hat, als Pfarrverwalter eingesetzt. Das heißt: er übernimmt dann bis auf weiteres meine Aufgaben und ist übergangsweise der leitende Priester. Es ist für uns ein großer Vorteil, dass wir mit Dr. Simon einen Pfarrverwalter haben werden, der sich zu 100% dieser Aufgabe widmen kann und der in der Pfarrei gut bekannt ist und umgekehrt sich auskennt. Ich habe ihm gegenüber vollstes Vertrauen, dass er diese Aufgabe gut wahrnehmen wird.
Zu gegebener Zeit (sicher erst nach der Konstituierung des neuen Pfarrgemeinderates) wird dann die Pfarrstelle zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Bei diesem Verfahren kommt dem neugewählten PGR eine wichtige Mitwirkungsaufgabe zu. Darum sollten alle Gemeindemitglieder die Bedeutung der bevorstehenden PGR-Wahl nicht unterschätzen.
Es ist mir noch ganz wichtig zu betonen, dass mir die Entscheidung zum Verzicht nicht leichtgefallen ist. Bei allen persönlichen Begründungen fällt es mir zugleich sehr schwer, von der Pfarrei St. Blasius Abschied zu nehmen, nicht zuletzt im Blick auf die vielen menschlichen Kontakte und auch Freundschaften, die im Laufe der Jahre entstanden sind. "Abschied ist ein bisschen wie sterben"; das ist mir bewusst. Ich werde durch den Abschied viel Gutes und Schönes verlieren, aber ich werde viel Gutes und Schönes in meiner Erinnerung behalten. Es waren sowohl schöne als auch herausfordernde Jahre, die einen bedeutenden Teil meines Lebens geprägt haben. Ich danke allen für jegliche Unterstützung. Jetzt aber kann ich nur um Verständnis bitten für die geschilderte ganz persönliche Entscheidung.
Seien Sie alle herzlich gegrüßt!
Ihr
Frank-Peter Beuler, Pfarrer